Es ist Auffahrt. Die Stadt ist ruhig. Dem Brunnen ist’s Einerlei; er plätschert, als ob nichts wär und geniesst seine Bühne. Wird endlich vollumfänglich gehört. Sein Glucksen, sich biz verschlucken und wieder fangen um weiter zu sprudeln. Ohne Hysterie, vielmehr in edler Gelassenheit im Vertrauen, dass das Wasser ohne weiteres Zutun fliessen wird. Im Überfluss.
Purer Luxus.
Und chli später werden sie um ihn rumsitzen. Kaum einer wird von ihm kosten. Stattdessen Hülse um Hülse an Bier knacken anstatt das köstliche Züribrunnenwasser zu kredenzen.
Es ist ein Fass ohne Boden, was hier auf dem Platz vor meinem Schloss gesoffen wird.
Im ersten Sommer meiner Nüchternheit hat mich jedes Knacken einer Dose unfassbar getriggert, mir ein körperlicher Suchtreminder eingejagt. Ich schloss mich drin ein; die Fenster schalldicht vor dem Knacken der Bierdosen (ja, andere Dosen schnalzen ganz anders) verriegelt. Der Trigger ausgesperrt. Safety first gäll.
Im 2. Sommer ging’s schon viel besser. Konnte mir die Monate Nüchternheit meinem Körper in Schoss legen und die Trigger entkräften. Doch .. nun.. bald 1000 Tage (heute 991) an Oberhand der Sucht ggü, hab ich im eigenen Coaching erfahren müssen/dürfen, dass der Trigger noch immer aktiv ist. ABER ich erfuhr in der Trancearbeit, dass der Trigger zu mir spricht. Und was er mir gesagt hat, hat alle Dämme gebrochen.. und aus mir goss es Tränen wie der Brunnen da sprudelt.
High5 Brunnen, lass alles raus. Gütige Quell du!
x Maura
Schreibe einen Kommentar