Ich wohne in einem, meinem einzigen Wimmelbuch. Da bin ich daheim. Das ist meine Welt. Genau SO fühle ich mich wohl und komme zur Ruhe.

Wunderschön sind die cleanen Wohnungen. Ja, fürs Auge ganz angenehm. Für mich (!) aber, und ja, das ist äusserst subjektiv!, sind dies keine Daheims. Keine Zuhauses. Mir fehlt da die Seele, den Charakter, der Geist, ja, das Leben.

Ich (!) fühle mich in meinem ganz eigens geschriebenen, bebilderten und erschaffenen Wimmelbuchdaheim richtig richtig mit Nachdruck und Betonung und Tränchen im Augenwinkel vor Rührung und Dankbarkeit und Demut habend sagend zuhause! Hier komme ich zu mir, finde ich mich. Mein Geist beherbergt hier eine kuschelige Oase zum flätzen und träumen und um auch gleichzeitig an jedem Eckchen wieder neu inspiriert zu werden.

Ich lebe in meinem Atelier.
Mein Daheim, mein Zuhause ist meine Werkstatt. Oder gar: Meine Werkstatt ist mein Zuhause? Henne-Ei?

Mein Leben ist auch ein Werk. Ein Kunstwerk von der ersten Sekunde der Entstehung (ja wo, wann legt man dies dann fest? Jähh..?) an bis zu jedem einzelnen Atem-, Gedanken- und Schachzug. Ein Kunstwerk im Geiste und im Daheim.

Manchmal hüpf ich aus dem Pfulmen und nehm einfach n Stuhl auseinander und bepolster den neu. Was muss muss. Und so bleibt kein Stein je auf dem anderen und meine Kinder treffen jedesmal ein leicht manipuliertes Wimmelbuch an.

Wir sind Bewegung. Ein fortlaufender Prozess. Und mit Mut zur Lücke, nem Humor für „Fails“ und grosser Neugierde auf all die 1000 Dinge die wir nie probiert haben – das ist für mich innere Glückseligkeit und mein wirkliches Wohlfühlen durch und durch.

Vielleicht gefällt mir der Herbst auch so sehr, weil alles bunt wird, Blätter umherwirbeln, Unordnung die neue Ordnung ist und sich alles ent-sortiert. Fuck the System quasi. Fühl ich!

… mein Wohlfühlchaos mit 1000 Optionen wohin mein Auge blickt.

x Maura