OP aus der Hölle

Jetzt, genau um diese Uhrzeit vor 3 (DREI) Jahren hat sich mein Leben nochmals frappant und für immer verändert.
Das macht’s ja stetig. Fortlaufend. Nichts bleibt für immer und kein Stein auf dem anderen. Doch diese OP, am 6. Oktober 2020, ungefähr 5 Wochen nach meinem Ausstieg aus 3 Drogensüchten, war Pfusch an Leib und Seele.

Den 4. und 5. Leistenbruch sollte geflickt werden. Mich finally von Schmerzen befreien. Haha. Funny!
Was eine ambulante OP hätte sein sollen, erwuchs zu einer lebenslangen Diagnose.

Die Frä Chirurgin hatte ganze Arbeit geleistet und meinen Nervus Cutaneus Femoris Lateralis links zerstört. #megaläss#not

Erst, als meine Blase zu platzen drohte und ich not-katheterisiert werden musste, wurde der Schaden erst entdeckt. Der Schaden hatte kurzzeitig rundum zu einem Ausfall der Funktionen geführt .. zum GLÜCK haben sich umliegende Nerven erholen können und ich hab die Blase, meinen Schambereich und unteren Rücken wieder voll zurück. Anfangs waren auch diese Bereiche gefühllos, taub, kalt.

Mein Oberschenkel links ist aber weggeblieben. Bis heute ist dieser Teil nicht nur komplett taub, der demolierte Nerv sendet unaufhörlich und unkontrolliert falsche Signale .. ich vergleiche es oft mit einem Stromkabel offen liegend in einem Regensturm… zischend funkensprühend und unaufhaltsam. Die Schmerzen sind fies. Ähnlich wie bei einer Wurzelbehandlung .. yeeeeeekssss…

Und ich dachte, ich sei ja nun Profi in Leistenbruch-OP-Erholungen .. ja denkste!

Seitdem ist alles anders. Chronische Schmerzpatientin. Stärkste Medikamente. Nur noch 47kg mit Astronautenfood am mich über Wasser halten.. und: finanziell am Arsch.

Leute, zum Glück sauf ich nicht mehr. Ich wäre wohl nicht mehr am Leben .. PLUS nochmals Leute: zum GLÜCK hab ich einen mega ausgeprägten Humor. Damit lässt es sich wirklich überleben. Und was auch nöd ausser acht zu lassen ist: meine Riesenmenge an Resilienz. Ich weiss nöd, was ich ohne dies machen würd!

Die Worte, als ich 3 Wochen später aus der Neurostation schulterzuckend nach Hause entlassen wurde: „Frau Stocker, wir können leider nichts mehr für Sie tun, suchen Sie sich einen guten Psychiater!“

BAAAAAM, das hat gesessen.


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